Warum Ex-Mitarbeiter:innen keine Steine in den Weg gelegt werden sollten

Wir wachsen nicht nur aus Klamotten, sondern auch aus beruflichen Herausforderungen – und das ist gut so!

 

Im Recruiting gehört es zu unserem täglichen Geschäft, zu erkennen, dass berufliche Veränderungen und Umbrüche oft entscheidende Schritte auf dem individuellen Karriereweg sind. Leider erleben viele Menschen, die einen Jobwechsel in Betracht ziehen, unnötige Schwierigkeiten.

Stell dir kurz mal vor: Du hast gekündigt. Was passiert jetzt?

„Du kündigst? Oh, da bin ich aber richtig enttäuscht.“ oder „Du kannst mich doch nicht einfach so hängen lassen.“ - Es scheint manchmal, als würden Kündigungen wie Schlussmachen empfunden werden. Arbeitgeber:innen und Kolleg:innen nehmen den geplanten Wechsel oft persönlich und reagieren mit ungerechtfertigten schlechten Arbeitszeugnissen, verzögerten Freigaben oder negativen Äußerungen gegenüber potenziellen neuen Arbeitgebern.

 

Dabei sollten wir alle verstehen: Berufliche Entwicklungen sind ein kontinuierlicher Prozess, der individuelle Veränderungen erfordert. Jeder Mensch erreicht irgendwann den Punkt, an dem sowohl kleine als auch große berufliche Umbrüche notwendig sind. Als Unternehmen liegt es in unserer Verantwortung, diese Entscheidungen zu respektieren und zu unterstützen.

 

 

 

 

Wie können wir Change am besten unterstützen?

 

1. Jobwechsel nicht persönlich nehmen

Es ist wichtig, das eigene Ego aus dem Spiel zu lassen. Ein Jobwechsel bedeutet nicht automatisch einen Angriff auf das Unternehmen. Eine Studie des Harvard Business Review zeigt, dass die Hauptgründe für einen Jobwechsel oft persönliche Weiterentwicklung, neue Herausforderungen oder private Veränderungen sind und nicht zwangsläufig mit dem aktuellen Arbeitgeber zu tun haben. Es ist oft kein „weg vom alten Job“, sondern ein „hin zu neuen Chancen“ das die Mitarbeiter:innen bewegt.

2. Klare Kommunikation

Eine transparente Kommunikationskultur ist essenziell. Mitarbeiter:innen sollten ohne Angst vor negativen Konsequenzen über ihre beruflichen Veränderungen sprechen können. Wenn Mitarbeitende darüber sprechen können, was sie bewegt, zeugt das von großem Vertrauen auf beiden Seiten. Laut einer Umfrage von Gallup steigert eine offene und ehrliche Kommunikation von Führungskräften das Vertrauen und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erheblich.

3. Individuelle Schulungen

Führungskräfte müssen darin geschult werden, Veränderungen positiv zu sehen und die beruflichen Entscheidungen ihrer Mitarbeiter zu unterstützen. Eine Deloitte-Studie zeigt, dass Unternehmen, die in die Weiterbildung ihrer Führungskräfte investieren, eine um 34% höhere Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung verzeichnen. Schulungen in emotionaler Intelligenz und Konfliktmanagement sind hier besonders hilfreich.

 

Schulungen helfen zudem den Wunsch nach Veränderungen und Fortschritt auch innerhalb des bestehenden Jobs zu erfüllen. So kommt möglicherweise erst gar kein Wechselwunsch auf, wenn die Mitarbeitenden die Möglichkeit haben in ihrem bestehenden Job Neues zu lernen und zu wachsen.

4. Fairness sicherstellen

Fairness sollte stets oberste Priorität haben. Ungerechtfertigte schlechte Arbeitszeugnisse, verzögerte Freigaben oder negative Kommunikation sind ein Zeichen schlechten Charakters und behindern den modernen Wandel. Eine Untersuchung der Society for Human Resource Management (SHRM) ergab, dass faire und transparente Prozesse den Ruf eines Unternehmens stärken und langfristig zu einem besseren Arbeitsklima beitragen.

 

Auch wenn der Verlust eines Teammitglied schmerzt, werden diese letzten Schritte für immer im Gedächtnis bleiben. Und egal wie gut das Verhältnis vorher war: Wird der Abschied unschön, wirft das ein schlechtes Licht auf die gesamte Zeit der Zusammenarbeit. Sich im Guten zu trennen zahlt sich aus – der (ex-)Mitarbeitende wird mit guten Gefühlen an seinen alten Arbeitsplatz zurück denken und auch mit anderen gut über uns sprechen.

5. Entwicklung unterstützen

Wir sollten die individuelle Entwicklung unserer Mitarbeiter:innen fördern und sie ermutigen, ihren eigenen beruflichen Weg zu gehen, auch wenn das bedeutet, dass sie das Unternehmen verlassen.
 
Respekt bedeutet auch, loslassen zu können. Der „War for Talent“ Bericht von McKinsey unterstreicht, dass Unternehmen, die die berufliche Entwicklung ihrer Mitarbeiter unterstützen, als attraktivere Arbeitgeber wahrgenommen werden.

6. Verlust als Wandel sehen

Jeder Verlust bietet die Chance für Wandel. Jede freigewordene Stelle öffnet Raum für neue Talente, die nicht nur die Position optimal ausfüllen, sondern auch frische Ideen und Perspektiven ins Unternehmen bringen können. Untersuchungen zeigen, dass neue Mitarbeiter oft innovative Impulse setzen, die das Unternehmen insgesamt voranbringen. Wer weiß, was die Zukunft bringt? Wir sollten für den Wandel immer dankbar sein, weil Neues oft Veränderung bringt.

 

 

 

Tipps zur Umsetzung

Um diese Prinzipien erfolgreich umzusetzen, sollten Unternehmen einige konkrete Schritte in Erwägung ziehen:

 

Exit-Interviews führen

Diese bieten wertvolle Einblicke in die Gründe, warum Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, und helfen, zukünftige Abgänge zu verhindern. Was treibt das Teammitglied an? Was haben wir ggf. auch nicht so gut gemacht und können wir für die Zukunft verbessern?

Mentoring-Programme

Unterstützen Sie Mitarbeiter:innen in ihrer beruflichen Entwicklung durch erfahrene Mentoren, die sie beraten und fördern können. Diese können vor allem auch Entwicklungsmöglichkeiten ohne Jobwechsel aufzeigen, aber auch bei Wechselgedanken mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ein offenes Ohr tut jedem gut und macht zufriedener.

Feedback-Kultur stärken

Regelmäßiges und konstruktives Feedback hilft Mitarbeiter:innen, ihre Stärken und Schwächen besser zu verstehen und an ihrer Weiterentwicklung zu arbeiten. Offene und ehrliche Gespräche geben beiden Seiten die Möglichkeit die Zusammenarbeit zu verbessern und auch Arbeitgeber:innen können an sich arbeiten, um ihr Team glücklicher zu machen.

 

Wie schon Heraklit sagte: „Nichts ist so beständig, wie der Wandel.“ - Es ist daher an der Zeit, den Wandel zu begrüßen und eine Kultur des Respekts und der Unterstützung zu fördern. Nur so können wir als Unternehmen und Individuen gemeinsam wachsen und erfolgreich sein. Ein gutes Offboarding muss nicht kompliziert sein & kann gleichzeitig so viel bewirken 🙏🏼

Geschrieben von:

Felix Schorre

CEO, Co-Founder & Digital Executive Recruiting Rebel

Lust zu rebellieren?

Wir freuen uns, von dir zu hören!
Ob per Mail, über unser Kontaktformular oder per Telefon –
Wir möchten dich kennenlernen!

Rebel Radar

Wir bringen die neuesten Recruiting-Trends direkt zu dir! Egal, ob du Tipps und Tricks für deinen Jobwechsel suchst, Updates zu innovativen Tools brauchst oder aktuelle Brancheneinblicke haben möchtest – hier findest du rebellische Perspektiven und praktische Ratschläge. Bleib immer vorne dabei und entdecke in unserem Blog, wie du mit uns die Branche aufmischen kannst!

Alle ansehen

Diese Webseite verwendet Cookies 🍪

Wir verwenden Cookies, um beispielsweise Funktionen für soziale Medien anzubieten oder die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Sie geben Einwilligung zu unseren Cookies, wenn Sie unsere Webseite weiterhin nutzen. Um fortzufahren müssen Sie eine Auswahl treffen. Weitere Informationen zum Thema Datenschutz und Cookies können Sie unserer Datenschutzerklärung entnehmen. Unter Einstellungen können Sie gezielt Optionen ein und ausschalten.

Einstellungen

  • Die Seite verwendet Cookies um Session Informationen zu hinterlegen. Diese sind nicht personenbezogen und werden nicht von fremden Servern ausgelesen. Alle unsere Bilder und Dateien liegen in unserem Content Management System Ynfinite und werden von dort bereitgestellt. Ynfinite erhält durch die Bereitstellung Ihre IP Adresse, diese wird jedoch nur zum Zwecke der Bereitstellung der Bilder im Rahmen eines HTTP Aufrufes verwendet. Die Daten werden nicht langfristig gespeichert.

  • Inhalte aus externen Quellen, Videoplattformen, Social-Media-Plattformen und Kartendiensten. Wenn Cookies von externen Medien akzeptiert werden, bedarf der Zugriff auf diese Inhalte keiner manuellen Zustimmung mehr.